Meine Kunden fragen mich häufig, wo ich meine Kochkünste erlernt habe. Sie staunen dann meistens nicht schlecht, wenn ich ihnen offenbare, dass die Liebe zu meinem Heimatland Frankreich und die tief in der französischen Esskultur verankerte Beziehung zu Nahrungsmitteln, Genuss und Geselligkeit das Fundament meiner Selbstständigkeit sind. Das bedeutet, ich habe das Kochen nicht in einer Kochschule oder einem Restaurant gelernt, sondern ganz praktisch im Alltag. Früher war Kochen mein Hobby, ein wunderbarer Ausgleich zum Bürojob. Meine ersten Gäste waren meine Familie und Freunde – ich nutzte jede Gelegenheit, um sie mit französischen Gerichten zu verwöhnen. Irgendwann kam dann der Punkt in meinem Leben, an dem ich mich fragte, warum ich nicht einfach immer tue, was ich liebe – so würde ich Privatköchin für französische Küche.
Ich brauchte noch nie ein Kochbuch, um etwas Schmackhaftes zuzubereiten, denn es bereitet mir große Freude, Zutaten aus Gerichten herauszuschmecken, diese später nachzukochen und weiterzuentwickeln, um ihnen so eine persönliche Note zu verleihen. Meine Menüs bestehen aus typisch französischen Gerichten. Ich kenne die Regionen, aus denen sie stammen und kann viele Anekdoten zu meinen Rezepten erzählen. So bringe ich ein Stück meiner Heimat nach Deutschland – in meine zweite Heimat. Ich sehe mich also nicht nur als Köchin, sondern als Botschafterin der französischen Küche.
Darf ich das so sagen?
Zu Beginn meiner Selbstständigkeit habe ich gezögert, meine fehlende formale Qualifikation so klar zu benennen, denn ich weiß, wie viel Wert in Deutschland auf Zertifikate und Abschlüsse gelegt wird. Ich war nicht sicher, ob allein meine Liebe für gutes Essen und meine Erfahrung ausreichen, um Menschen, die mich nicht kennen, zu überzeugen. Die Zeit hat mir jedoch gezeigt, dass meine Sorge völlig unbegründet war. Deshalb sage ich mittlerweile voller Stolz, dass ich Köchin aus Leidenschaft bin. Dass ich ebenso wie eine gelernte Köchin die Qualität der Lebensmittel, die ich verwende, beurteile und auf Sauberkeit und Hygiene in der Küche achte, ist für mich selbstverständlich.
Da dieser Beitrag sehr persönlich ist, möchte ich heute ein Rezept teilen, das mich an meine Kindheit erinnert: Oeufs Mimosa gab es bei uns früher oft Sonntag mittags als Vorspeise – vielleicht eine Anregung für Ihr Oster Brunch?
Rezept: Oeufs Mimosa – gekochte Eier „Mimose“
Zutaten pro Person
Zubereitung
Wasser zum Kochen bringen. Eier ins kochende Wasser legen, 10 Minuten hart kochen.
Eier abtropfen und in einer Schale mit kaltem Wasser abkühlen lassen.
Eier schälen, der Länge nach halbieren
Eigelb vorsichtig herausnehmen, ohne das Eiweiß zu reißen.
Eigelb durch ein dünnes Sieb drücken, um eine Art Pulver zu erzeugen.
Salzen, pfeffern, vorsichtig die Mayonnaise herunterrühren, um eine geschmeidige aber feste Konsistenz zu erreichen, die ein bisschen wie Mimosen Blüten aussieht – daher der Name.
Diese Masse mit einem Löffel oder eine Spritztülle vorsichtig in die Eierhälften verteilen.
Die Eier einfach so servieren oder nach Belieben garnieren, z.B. mit frischen Kräutern, Oliven oder Anchovis– mein Papa wollte immer Anchovis darauf haben, als Kinder konnten wir es nicht verstehen…
Es gibt viele namhafte Köche, die ohne Kochlehre erfolgreich sind. Dazu zählen zum Beispiel Duc Ngo, einer der bekanntesten und innovativsten Köche Berlins, oder Anne-Sophie Pic, eine der berühmtesten Köchinnen in Frankreich. Sie studierte zunächst BWL, bevor sie dann doch in das Familienrestaurant eingestiegen ist – ganz ohne Kochausbildung. Beim Kochen ist der Schlüssel zum Erfolg Leidenschaft gepaart mit Kreativität und Freude am Genuss. Das alles können Sie von mir erwarten, wenn ich meine mehrgängigen französischen Menüs plane und zubereite. Überzeugen Sie Sich gerne selbst!