Mitte September war es wieder soweit: Ich bin für fast drei Wochen nach Frankreich gefahren. Jeder Mensch braucht Urlaub, klar, und es ist auf jeden Fall sinnvoll, eine große Portion Sonne und Licht zu tanken, direkt bevor die lange, dunkle Jahreszeit in Norddeutschland anfängt. Für mich ist aber ein Aufenthalt in der französischen Heimat auch aus anderen Gründen wichtig. Mit der Rückkehr zu den Plätzen, wo ich schon als Kind viel Zeit in den Ferien verbracht habe, kommt ein sehr starkes Vertrautheitsgefühl auf, das sofort zu Wohlbefinden und Erholung führt. Im Belleville-Tal in den französischen Alpen, wo mein Opa zu Beginn der 1960er Jahre ein Haus gebaut hat, kann ich immer noch Blaubeeren oder Steinpilze an den schönen Plätzen sammeln, die mir meine Eltern und Großeltern gezeigt haben. In der Küche werden sie zum Teil nach alter Familientradition, zum Teil nach neu entwickelten Rezepten verarbeitet.  Am großen Esstisch kommen immer wieder Erinnerungen an die Oma und den Onkel hoch, die mich mit ihrer Begeisterung fürs gute Essen geprägt haben. Ich habe so viel von ihnen gelernt, da spüre ich an diesem besonderen Ort große Dankbarkeit! Und ein Fest ist es immer, nach einer anstrengenden Wanderung (oder im Winter nach einem Ski-Tag) herzhafte Berggerichte zu genießen! Ganz berühmt ist die Tartiflette auf Reblochon-Basis, eine der Lieblingskäsesorten der Franzosen – dieses Rezept will ich heute teilen.

Zubereitung

Kartoffeln mit Schale in Salzwasser kochen. Abkühlen lassen, schälen, in Spalten schneiden. In einer großen Pfanne die Zwiebeln glasig dünsten, Speck dazu geben und scharf braten. Dann die Kartoffeln damit vermengen und kurz zusammen braten. Das Ganze in eine große Auflaufform geben, pfeffern, geschnittenen Reblochon (mit der Rinde nach oben) darauflegen.Ich schneide gerne den Reblochon in Hälften, je nach Geschmack und Ofenform kann man den aber auch gerne kleiner schneiden. 15 bis 20 Minuten bei 190 ° backen, bis der Reblochon geschmolzen ist. Mit einem grünen Salat servieren.

Schon gewusst?

Die Tartiflette hat gar nicht so lange Tradition, wie man es glaubt, dieses Rezept wird erst seit den achtziger Jahren in den französischen Alpen zubereitet. Dafür hat sie schon Kultcharakter erlangt, wie der Erfolg von T-Shirts mit Statements wie „La Tartiflette c’est la vie“, oder „Liberté, égalité, tartiflette“ beweist…

Die sinkenden Temperaturen laden dazu ein, gemütliche Ofenrezepte zuzubereiten, trauen Sie sich an die Tartiflette ran… vergessen Sie den grünen Salat nicht, er bringt Frische rein… und natürlich gutes Gewissen 😉 Bon appétit !