Die französische Küche ist für ihre Mehrgänge-Menüs bekannt: das typische Essen, auch im Alltag, besteht aus mindestens drei aufeinander abgestimmten Gängen, die nacheinander serviert werden und mit unterschiedlichen Zutaten, Aromen und Texturen eine kleine kulinarische Reise bieten.

Der letzte Gang, das Dessert, wird oft und nicht nur von den Kindern als Höhepunkt des Menüs angesehen. Während die großen Klassiker wie Crème brûlée oder Mousse au Chocolat schon längst auch von deutschen Gourmets gekocht und zelebriert werden, ist weniger bekannt, dass Franzosen auch sehr gerne einen Kuchen zum Nachtisch essen. Schokoladenkuchen, Tartes, Rührkuchen aller Art, davon gibt es wahrscheinlich so viele Rezepte wie Familien in Frankreich, aber zum Spätsommer möchte ich noch einmal den Fokus auf einen ganz berühmten Obstkuchen legen: den Clafoutis.

Ursprünglich aus dem Limousin kommend und mit Kirschen gebacken, darf inzwischen der beliebte Kuchen, der einem gebackenen Pfannkuchen ähnelt, in vielen Varianten auf keinem französischen Tisch im Sommer fehlen! Im September ist mein Favorit der Zwetschgen-Clafoutis.

Rezept: Clafoutis aux quetsches

  • 500 ml Milch

  • Eine Vanilleschote

  • 4 Eier (M)

  • 100g Zucker

  • 150g Mehl

  • 600g Zwetschgen

  • 3 EL brauner Zucker

Eine Nahaufnahme von einem Zwetschgen Clafoutis
Zwetschgenkuchen in der Form präsentiert von Bremer Mietköchin

Zubereitung:

Pflaumen waschen, halbieren, entkernen. In einem Topf mit etwas braunem Zucker 10 Min. bei mittlerer Hitze kochen. Ofen auf 200° vorheizen. Milch mit ausgekratzten Vanilleschoten erhitzen. Eier und Zucker zusammenrühren, dann Mehl einrühren. Die lauwarme Milch dazu geben, glattrühren. Pflaumen abtropfen, in die eingefettete Form legen. Teig über die Früchte verteilen. 15 Minuten backen, dann braunen Zucker auf den Kuchen streuen. Weitere 20 Minuten fertigbacken. Lauwarm direkt aus der Form servieren.

Schon gewusst?

Im Original-Clafoutis aux cerises werden die Kirschen mit ihren Kernen verbacken. Was einige als Faulheit der Köchin deuten, hat zwei gute Gründe: die Kirschkerne geben beim Backen dem Kuchen ein mildes, unnachahmbares Mandelaroma, und die Kirschen bleiben fest, so dass der Saft nicht die ganze Kuchenmasse zu feucht werden lässt… ob man aber bereit ist, dafür mühsam die Kirschkerne aus seinem Kuchenstück herauszunehmen, ist, wie immer, Geschmackssache – une question de goût !

Nutzen Sie den Spätsommer, um den Clafoutis noch in verschiedenen Pflaumenvarianten (Mirabellen oder Reine-Claude eignen sich auch!) auszuprobieren – später kann man den noch mit Äpfeln oder Birnenspalten gut backen! Ich wünsche Ihnen viele süße Genussmomente. Bon appétit !